01_2018_GereonKrebber_DAMICHDOCHDU

Gereon Krebber – „Da Mich Doch Du“

02. November - 21. Dezember 2018

Die Galerie Frank Schlag & Cie. zeigt in den Räumen in der Teichstraße 9, 45127 Essen, erstmals eine Einzelausstellung des Künstlers Gereon Krebber. Zu sehen sind Skulpturen aus zwei seiner Werkstränge „Polycurls“ und „Surrogates“, die einen Einblick in das vielfältige und unkonventionelle Werk des Bildhauers bieten. In Essen wurde Krebber durch seine Einzelpräsentation „Antikörper OTC“ im Museum Folkwang 2016 gut bekannt.

 

Der Ausstellungstitel „DA MICH DOCH DU“ klingt wie Ruhrpott-Dialekt und ähnelt den Sprüchen auf den Autobahnbrücken der A40, die durch das Ruhrgebiet führt. Diese wirken heimatlich geläufig, sind jedoch häufig wirr und unverständlich, kennt man die Hintergründe nicht. Ähnlich ist es bei der Betrachtung von Krebbers Arbeiten. Seine Kunst ist undurchschaubar und schwer in bestehende Kategorien einzuordnen. Die Objekte, oder besser Gebilde, die er schafft, wirken geheimnisvoll, abstoßend, teils (nicht nur durch ihre oftmals imposanten Ausmaße) einschüchternd oder bedrohlich. „Polycurls“ sind in Blöcke gepresste Verschlingungen aus Polyurethanschaum, Sprühfarbe und Epoxidharz. Das Material, geknäult und fädrig gewunden, ähnelt Würmern, Gedärmen oder verworrenen Seilen. Zwiespältige Assoziationen drängen sich auf, wenn man Krebbers Werke zu beschreiben versucht. Dabei ist es gerade die Ungewissheit, das Unbekannte, das hier den Reiz ausmacht. Gereon Krebber spielt mit der Materialität der Objekte, die er überraschend verrätselt. Im Gegensatz zu klassischen Bildhauern setzt er auf kunstferne Werkstoffe, die oft im Alltag verwendet werden – bei Krebber sind sie kaum wieder zu erkennen. In der Serie der „Surrogates“ verwendet Krebber durchsichtiges Klebeband. Zu Kissenformen schichtweise übereinander geklebt und vielfarbig besprüht, wird es mit Heißluftfönen gelöchert. Es entstehen krude, wabenartige Kokons, netzartig gespannt und biomorph gewölbt.
In seinem Atelier in Köln verarbeitet er Materialien wie Schaumstoff, Sprühfarbe, Epoxidharz, Klebeband, Folie oder Bitumen. Die daraus entstandenen Kunstwerke beschreibt Krebber selbst als „antagomorph“ und gibt ihnen Namen wie „Thyseter“, „Blorp“ oder „Blobster“. Der Künstler fügt zusammen, was eigentlich gegensätzlich ist. Seine organisch anmutenden Formen setzt der Künstler gegen die starre Architektur der Ausstellungsräume – mit einer großen Portion Humor.

„Ich bin voller Ideen“ – steht groß auf der Autobahnbrücke in Dortmund an der Märkischen Straße.
Dies kann man zu Recht auch von Gereon Krebber behaupten. Der Künstler schafft neue, befremdlich erscheinende Objekte, die es zu entdecken gilt.

 

Gereon Krebber, 1973 in Oberhausen geboren, lebt und arbeitet in Köln. Er hat von 1995 bis 2000 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Tony Cragg und Prof. Hubert Kiecol studiert. Im Jahr 2000 ging er nach London, wo er am Royal College of Art 2002 sein Studium abschloss. Nach einer Gastprofessur für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg zog es Krebber dorthin zurück, wo sein Weg als bildender Künstler begann – an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er seit 2012 als Professor für Bildhauerei tätig ist.

 

Die Vernissage findet am Freitag, dem 02. November 2018, von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr statt. Die Werke werden bis zum 21. Dezember 2018 zu sehen sein.

Diese Website nutzt einige notwendige sog. Cookies, um die Funktionalität sicherzustellen.