Die Galerie Frank Schlag & Cie. zeigt in den Räumen in der Teichstraße 9, 45127 Essen, die Ausstellung REFUGIUM der Künstler Eberhard Ross und Bruno Walpoth anlässlich ihres 60. Geburtstag.
EBERHARD ROSS, geboren 1959 in Krefeld, studierte an der Folkwang Hochschule in Essen bei László Lakner und Friedrich Gräsel. Seit den neunziger Jahren sind seine Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen national sowie international zu sehen.
In der Ausstellung wird ein Überblick über seine Arbeiten der letzten zwanzig Jahre und die verschiedenen Werkgruppen gegeben. So werden unter anderem Arbeiten der Naturserie „Schwarm“ und der Serien „speicher“, „fermata“ und „laudates“ zu sehen sein. Das Thema Natur ist allen seinen Arbeiten grundlegend. Bis in die frühen Neunziger Jahre malte Ross figurativ. Im späteren Verlauf wurden seine Arbeiten abstrakter. In eine farbige monochrom erscheinende Fläche ritzt er ein feines Geflecht aus feinen Linien, welche an biologische Strukturen aus Mikroskopaufnahmen erinnern. Bis zu 48 Stunden mit Pausen bis maximal einer Stunde, also bevor die Ölfarbe getrocknet ist und sich der Duktus ändern würde, versinkt er in seiner Arbeit. Ross einzigartige Vorgehensweise eine Arbeit zu erschaffen erscheint wie Meditation. Die Arbeiten der Serie „fermata“ erhalten zusätzlich eine neonfarbige Rückseite, welche sich auf der weißen Wand spiegelt, wodurch die Bildoberfläche wie schwebend erscheint. In seinen Arbeiten setzt er sich mit Themen wie Stille und Innehalten auseinander. Sie wirken auf den Betrachter beruhigend entspannend.
BRUNO WALPOTH wurde 1959 in Bressanone in Italien geboren. Er absolvierte zunächst eine Bildhauerlehre in St. Ulrich, Italien und studierte anschließend an der Akademie der bildenden Künste in München bei Prof. Hans Ladner.
Walpoth arbeitet bevorzugt mit dem Material Holz. Seine Figuren wirken auf den Betrachter erstaunlich präsent. Die Gesten und Gesichtszüge der Werke sind von subtiler und doch erhabener Schönheit, teilweise in sich gekehrt oder im Gespräch mit sich selbst. Die grobe Holzstruktur lässt er in einigen Werken bewusst erkennbar. Es ist die Vorgehensweise, der Prozess der Entstehung, der den Skulpturen Walpoths Leben einhaucht und ihnen dieses gewisse Etwas, eine Art Aura verleiht. Seine meist jugendlichen Modelle bildet er höchst realistisch und anatomisch korrekt nach. Dabei liegt der Fokus nicht auf der Darstellung der individuellen charakteristischen Züge der jeweiligen Modelle, sondern primär auf der Ausbildung einer idealen Schönheit, eines Abbilds des jugendlichen Körpers in der Blütezeit seines Lebens.
Die Arbeit „Die Fremde“, um ein Beispiel zu nennen, besteht aus zwei lebensgroßen weiblichen Figuren, welche sich gegenüber stehen. Es scheint als wären sie jeweils das gegenseitige Spiegelbild und doch wirken sie dabei einsam und verletzlich.
Vervollständigt wird die Ausstellung aktueller Werke mit Arbeiten aus Bronze und Karton sowie von einigen Zeichnungen.
Wie schon im Jahre 2016 in einer gemeinsamen Ausstellung zu sehen war, harmonieren die Arbeiten beider Künstler sehr gut miteinander.
Der Titel der Ausstellung REFUGIUM (ein Rückzugsort, ein Zufluchtsort) bezieht sich auf die besondere Wirkung der Arbeiten beider Künstler. Sie nehmen den Betrachter gefangen und erwecken Gefühle wie Sehnsucht und Zufriedenheit aber auch Einsamkeit. Die Ausstellung bietet einen Ort der Ruhe. Lassen Sie sich von der Wirkung der Arbeiten inspirieren genießen Sie eine Auszeit.
Die Vernissage, in Anwesenheit beider Künstler, findet am Freitag, dem 06. Dezember 2019, von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr statt. Die Werke werden bis zum 09. Januar 2020 zu sehen sein.