Die Galerie Frank Schlag & Cie. zeigt in den Räumen in der Teichstraße 9, 45127 Essen, die zweite Einzelausstellung des Künstlers Dirk Hupe. Es werden ausgewählte Arbeiten aus den letzten zwanzig Jahren seines künstlerischen Schaffens zu sehen sein.
In der Ausstellung werden u.a. Arbeiten aus den Serien „the beastly theory of images and signs“, „the beastly theory of the remains of signs“ sowie „Wittgenstein meets Beckett“ zu sehen sein. Dort setzt sich Dirk Hupe mit den in unserer Gesellschaft allgegenwärtigen Themen „Medien“ und „Kommunikation“ auseinander und baut diese in Form von Zitaten, Fragmenten in gewohnt abstrakter Manier in seine Werke mit ein. Wie der Titel schon sagt beschäftigt er sich mit der Theorie der Schrift/Typografie, Bilder und Zeichen. Bei der Entstehung der wirren Geflechte aus Linien, Punkten und Übermalungen, die Hupe liebevoll „Vernetzungen“, „Endlosschleifen“, „Textmarkierungen“ oder „Zitatfragmente“ nennt, orientiert er sich u.a. an Zitaten Wittgensteins und Becketts, Kinderzeichnungen, Filmen, Gemälden anderer Künstler oder bedient sich an persönlichen Fotografien sowie Eindrücken aus dem Alltag. Die meist auf Leinwand befindlichen Arbeiten bestechen durch ihre Schichtung aus verschiedensten Materialien und Techniken. Die verschachtelten, überlagernden Ebenen aus typographischen, abstrakten Strukturen sind teils mit einer weiteren Schicht, bestehend aus Montagefolie, bedeckt, aber nicht verdeckt. Die Folie ist durchsichtig, wie auch die unterschiedlichen Strukturen der Bilder, welche verschiedene Ebenen und Farbschichten durchscheinen lassen. Diese lässt den Betrachter wie durch eine Scheibe oder ein Fenster in das Werk hineinschauen, ähnlich wie bei Fernsehern, Computern oder Smartphones, die in der heutigen Zeit wesentlich zur Kommunikation durch Medien beitragen. Die schriftlichen Elemente erzeugen virtuose Kompositionen die zu intensiver Betrachtung einladen. Die diversen Hintergründe der einzelnen Werke ohne weitere Informationen zu ergründen oder jegliche eingearbeitete Wortfetzen zu entziffern ist dabei nahezu unmöglich, da die Gesamtwirkung jedoch immer eine abstrakte bleibt. Ganz besonders interessant sind Hupes Buchobjekte, die, wie der Ausstellungstitel „ver-buchungen“ bereits erahnen lässt, eine zentrale Rolle in dieser Präsentation innehaben. Da sich der Künstler zur Inspiration oftmals literarischer Schriften und wissenschaftlicher Werke bedient, steht das Buch exemplarisch für seine künstlerische Auseinandersetzung mit Text und Schrift.
Der Mediakünstler Dirk Hupe, 1960 in Essen geboren, ist in den letzten zwanzig Jahren in zahlreichen Ausstellungen in Galerien und Museen in Deutschland vertreten gewesen. Nach einem Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Düsseldorf und einem, mit Diplom abgeschlossenen, Kommunikationsdesign Studium an der Universität GH Essen, bei Prof. László Lakner, studierte er im Rahmen einer DAAD-Jahresstipendiums freie Malerei und Fotografie an der ArtEZ hogeschool voor de kunsten in Arnheim und absolvierte dort sein postakademisches Examen. Es folgten mehrere Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen im Ruhrgebiet, wo sich Dirk Hupe nach wie vor beheimatet fühlt, lebt und arbeitet.
Anlässlich zum „Tag des Buches“ (23. April 2019) werden am 26. und 27. April im Rahmen des Literaturfestivals der Akazienallee in den Ausstellungsräumen der Galerie Lesungen und Konzerte stattfinden.