Die Galerie Frank Schlag & Cie. zeigt in den Räumen der Teichstraße 9, 45127 Essen, eine Ausstellung mit Werken von Dirk Hupe.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf malerischen Arbeiten der Jahre ab 2014, als Dirk Hupe bei einer emphatisch malerischen Arbeitsweise angelangte, die jedoch stets dem Zeichenhaft-Grafischen größte Bedeutung beimisst. Dabei bleibt die von Hupe gepflegte Grafie – angefangen mit der Typo-Grafie früherer Arbeiten – stets ein bloß potenzieller Bedeutungsträger, gleichsam in der Schwebe, dem es noch an Kohärenz und an Schärfe, dann in zunehmendem Maße an Leserlichkeit fehlt.
Wort- und Zeichenfindungs-, letztlich Sinnstiftungsschwierigkeiten sind das Thema seiner letzten wandfüllenden Gemälde, in denen Sprache umso nachdrücklicher als visuelles Ereignis aufgerufen wird. Jeder grammatisch konstruierten Äußerung greift Dirk Hupes Malerei noch einmal vor, dorthin nämlich wo die Geste noch nicht zum Buchstaben geronnen und verstehbar geworden ist. Protagonisten des innerbildlichen Geschehens sind skripturale Linienzüge, oft in sich verschränkt und geknäuelt, Übertreibungen von Schrift, voll von sich selbst und außerstande aus dem reinen Selbstbezug in die offene Mitteilung überzugehen und zum ganzen Wort und zum vollständigen Satz zu werden.
Die Unmöglichkeit, irgendeine Sprache als die eigene Sprache anzusehen; sie zu beherrschen; sie für sich selbst und für andere verständlich und verfügbar zu halten; in Zeichen einzufassen, was man mitteilen möchte; Zeichen-Findung und drohender Verlust; dies sind die Nöte, denen Dirk Hupe in seiner Malerei bis zuletzt zur Darstellung verholfen hat.
Der Medienkünstler und Maler Dirk Hupe, 1960 in Essen geboren, ist in den letzten zwanzig Jahren in zahlreichen Ausstellungen in Galerien und Museen in Deutschland vertreten gewesen. Nach einem Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Düsseldorf und einem mit Diplom abgeschlossenen Studium des Kommunikationsdesigns an der Universität GH Essen bei Prof. László Lakner, studierte er im Rahmen einer DAAD-Jahresstipendiums freie Malerei und Fotografie an der ArtEZ hogeschool voor de kunsten in Arnheim und absolvierte dort sein postakademisches Examen. An verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen im Ruhrgebiet war Dirk Hupe selbst im Rahmen zahlreicher Lehraufträge tätig. Im Jahr 2021 verstarb Dirk Hupe in Mülheim an der Ruhr.