Die Galerie Frank Schlag & Cie. zeigt aktuelle Arbeiten des Künstlers Eberhard Ross. Seine farbintensiven, leuchtenden Leinwände erfüllen die Räume zum wiederholten Male mit Energie. Eine Einheit bildend ist die Variation der Bilder dennoch offensichtlich. Die Werke unterscheiden sich in Farbe, teils nur in Nuancen, Verlauf und Musterung.
Beim Erschaffen seiner Malerei treffen bei Eberhard Ross zwei Welten zusammen: Einerseits erfüllen sie den Anspruch der Ästhetik, sodass das Bild einen eigenen Rhythmus entwickelt und eine umarmende Wirkung für den Betrachter hat. Andererseits wird das Motiv der Arbeit durch die Bedingungen seiner Entstehung bestimmt.
Eine wichtige Bedingung ist zum Beispiel die Musik, die der Künstler während des Malprozesses hört. Oft finden sich Merkmale der Musik auf den Bildoberflächen. Die Verbindung zweier Sinne erschafft eine neue Erfahrung der Betrachtung. Der Beobachter wird dazu eingeladen sich in den Bann des Bildes ziehen zu lassen. Wer das zulässt, gelangt in einen Zustand, bei dem es eine eigene Aura zu entwickeln scheint. Dazu tragen die vollen Farben und die sanfte Gestaltung der Leinwände bei. So individuell wie diese sind, ist auch ihre Wirkung. Sie lösen ein Gefühl aus, ähnlich als wenn man guter Musik zuhört.
Dementsprechend entstand auch der Titel seiner aktuellen Ausstellungsreihe „listening to colours / watching sounds“. Eine paradoxe Synästhesie, also eine widersprüchliche Vermischung mehrerer Sinne, die bei der Beobachtung seiner Werke doch wieder Sinn ergibt.
Die Verbindung von Musik und Malerei wurde gerade letztes Jahr bei unserer Ausstellung „Goldberg-Variationen“ deutlich, bei der zehn Künstlerinnen und Künstler, darunter Eberhard Ross, die Kompositionen von Johann Sebastian Bach visualisierten.
Eberhard Ross wurde 1959 in Krefeld geboren und lebt in Mülheim an der Ruhr sowie Frankfurt am Main. Er studierte an der Folkwang Universität der Künste bei László Lakner und Friedrich Gräsel. Seit nun schon fast 25 Jahren ist er als freischaffender Künstler tätig. In dieser Zeit konnte er sich international etablieren. Galerien aus dem Vereinigten Königreich, Kanada, Korea, Italien, Japan, der Schweiz, Belgien, Österreich, Frankreich, China, Dänemark und Deutschland präsentierten seither seine Arbeiten.
Die Galerie Frank Schlag & Cie. vertritt seit 2012 seine Werke. „listening to colours / watching sounds“ ist bereits die fünfte Einzelausstellung.