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Terry Taylor – „In Death as in Life“

06. Dezember 2019 - 09. Januar 2020

Die Galerie Frank Schlag & Cie. zeigt in den Räumen in der Teichstraße 9, 45127 Essen, die fünfte Einzelausstellung der Künstlerin Terry Taylor. In der Ausstellung werden Werke aus den Serien „Brides of Christ“ und „The Chorus of Damned Fools“ zu sehen sein.

 

Terry Taylors Motivik handelt von Vergänglichkeit und Tod, Schädeln, Skeletten, Religion, Mord, Aggression und Gewalt. Mit ihrer Malerei schafft sie Abbilder (im Sinne des vanitas oder memento mori) und holt damit die Überreste der Toten in die Welt der Lebenden, führt dem Betrachter die Fragilität dessen sowie der knöchernen Struktur, die dem Menschen inne wohnt vor Augen.

 

“Often people ask me: Why do I paint skulls? The short answer is that we all have one and that really I paint portraits, just with the skin and gizzards stripped away.”
– Terry Taylor, 2019

 

Der menschliche Schädel ist das zentrale Motiv in Taylors Arbeiten. Wie Portraits inszeniert die Künstlerin menschliche Überreste ohne Haut und Haaren, dekoriert sie, bekleidet sie wie in der „Brides of Christ“ Serie mit edelsten Stoffen und kostbaren Materialen, wie Spitze oder Brokat. Die beinahe gülden schimmernden Skelette posieren vor tiefschwarzen Untergründen aus glänzender Ölfarbe und wirken wie aus einer Traumwelt oder dem Reich der Toten herausgetreten. Terry Taylor sieht, wenn sie in die Gesichter anderer Menschen blickt, nicht nur die Physiognomie sondern die jeweils individuelle Form des Schädels, der sich Hinter Haut, Muskeln und Gewebe verbirgt. Dabei liest sie Schädel, wie andere Gesichter, mit all ihren Spuren und Narben, die sich im Laufe des Lebens in das knöcherne Material eingeschrieben haben.

 

“There are messages in my skulls. We live in a fragile world.”
– Terry Taylor, 2019

 

In der Serie „Brides of Christ“ setzt sich die Künstlerin mit weiblichen Protagonistinnen der Bibel auseinander. Darunter Christus‘ Großmutter Anna, die heilige Jungfrau Maria oder Veronika, eine Jüngerin Jesu. Um die großformatigen, sehr detailreichen Arbeiten zu erstellen, benötigte Taylor jeweils an die 400 Stunden. Die Serie „The Chorus of Damned Fools“ zeigt einen Chor ineinander verschlungener Skelett-Paare, die zusammengekauert, beschämt, verängstigt oder zerstückelt In der Dunkelheit ihrer für die Ewigkeit verdammten Seelen verharren, während, so Taylor, die sechs christlichen Sirenen mahnend über ihnen schweben.

 

Die Künstlerin Terry Taylor wurde 1958 in Geelong, Victoria in Australien geboren. In den 70er Jahren studierte sie an der Prahran CAE Universität in Victoria und beendete ihr Studium mit dem Diplom für Kunst und Design. Heute lebt und arbeitet sie in Northcote, einem Kreativviertel und Vorort von Melbourne.

 

Die Vernissage findet am Freitag, dem 17. Januar 2020, von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr statt. Die Werke werden bis zum 21. Februar 2020 zu sehen sein.

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